Geschichte des Weißbacher Sportverein 1951 e.V.
Bereits 1882 bestand ein Turnverein Selka-Weißbach, eine Trennung in bürgerlichen Turnverein Selka und dem Arbeiterturnverein Weißbach erfolgte 1922.
Mitte der 20ziger Jahre bestand auch eine Fussballmannschaft, durch die wirtschaftlich schlechte Lage konnten jedoch die Kosten für einen Spielbetrieb nicht mehr aufgebracht werden. Eine weitere Sportgruppe bestand im Arbeiterradsportverein hier wurden besonders Kunst-Reigen fahren und Radball bestritten.
1943 wurden alle Arbeitersportvereine verboten, Sportgeräte beschlag- nahmt; in den Kriegsjahren gab es dann keinen Sportbetrieb mehr.
Diese Angaben sind durch Gespräche mit Älteren Bürgern übermittelt. Schriftliche Daten oder Dokumente sind leider nicht erhalten geblieben.
Nach dem Krieg 1946 holten sich die verbliebenen Sportler, es waren überwiegend Turner, ihre Sportgeräte wieder zurück und begannen im Gasthof Weißbach wieder mit den Übungsstunden.
Doch nun begann auch unter der Jugend eine neue Ära, denn der Fußballsport kam immer stärker in den Ortschaften zu einer Massenbewegung auf.
So auch in Weißbach, man versuchte auf Wiesen im Ort Fußball zu spielen, (mit selbstgenähten Stoffbällen) doch oft wurden wir von den Wiesen verwiesen, die Jugend blieb aber am Ball und es kam dann eine gewisse Organisation in die Reihen der Fußballspieler, es wurde eine Mannschaft gebildet und Spiele zwischen den Orten Sommeritz, Schmöllner Sommeritzer Straße und Nöbdenitz durchgeführt.
Nun kam auch der Gedanke auf, eine Sportgemeinschaft zu gründen. Es gab ja einige Sportler, die sich dann auch aktiv für diesen Gedanken einsetzten. Hier möchten wir doch einige Namen nennen:
Horst Dachwitz, Horst Fischer, Paul Winkler, Johannes Weise, Rudolf Walther, Max Zorn, Werner Drehkopf, Herbert Schade und Paul Thomas.
1951 wurde dann die BSG Traktor Weißbach gegründet, der Träger, die MTS (RTS) Schmölln übernahm die Patenschaft, von dort kam auch die erste finanzielle Untersützung.
Um aber regelmäßige Fußballspiele durchzuführen, benötigte man einen Sportplatz. Nach vielen Beratungen in der Gemeinde um einen Standort, hatten dann die Neubauern Einsicht und durch Austausch von Wiesengrundstücken war es möglich 1951-1952 den Bau eines Fußballplatzes zu beginnen. Durch Vermessungsarbeiten stellte sich jedoch heraus, dass das Gelände noch recht uneben war, mit Hacke und Schaufel begann man die Erde abzutragen und aufzuschütten. Eine kleine Feldbahn mit einer Lore half den Transport der Erde von einer Seite zur anderen Seite zu schaffen. Es wurden ca. 1555 qm Erde abgetragen und transportiert und das alles mit der Händearbeit. Viele Einwohner halfen unermüdlich dieses Vorhaben mit zu verwirklichen.
Auf die ebene Oberfläche musste aber noch Sand aufgetragen werden, auch hier war Handarbeit angesagt; es wurde 1000m³ Sand heran- geschafft und in einer mühseligen Arbeit planiert.
1953 stand eine neue Maßnahme an, man benötigte ja auch Umkleideräume, so wurde eine Baumaßnahme in Angriff genommen. 4 Umkleideräume und darüber eine Wohnung entstanden auf der Sportanlage ( aus Lottomittel 10.000 M ) konnte es geschafft werden, so waren auch noch Gelder vorhanden um einen Kindergarten anzubauen.
Dank gilt immer wieder an die vielen, vielen Helfer und Organisatoren der ersten Stunden. Man opferte die Freizeit und viele Stunden ohne jegliche Bezahlung.
Die Mitgliederzahlen in der BSG Traktor stiegen nun ständig, es waren 120 bis 200 Mitglieder zu verzeichnen. Es bestand die Sektionen: Fußball, Frauenfeldhandball, Männerturnen, Tischtennis und auch Leichtathleten nahmen an den Wettkämpfen teil. Die Fußballer bestimmten viele Jahre die Leistungsspitze im Kreis und die Betriebssport-Gemeinschaft waren bekannt für ihre guten Leistungen.
Es gab in den über 50 Jahren des Bestehens unseres Vereins Höhen und auch Tiefen.
Da gründeten die einst Jungen und Mädchen von der Spielwiese neue Familien, doch es gab im Ort keine Wohnungen für manches junge Glück. In den Städten Gera, Altenburg und Schmölln entstanden durch die Wismut Wohnsiedlungen und so verließen uns doch sehr viele Sportler und so mancher guter Kontakt wurde unterbrochen. In den 60-ziger Jahren entstand ein fast absoluter Tiefstand, man dachte schon ans aufgeben.
Nun war eine neue Generation gefragt und man fand sie.
In vielen Beratungen und Ansprachen mit den einstigen Stoffballspielern waren sie bereit Leitung und Organisation zu übernehmen; ohne diese junge Leitung wäre damals das Aus einer Sportgemeinschaft gekommen.
Auch hier möchten wir doch einige Namen nennen, damit unsere jungen Mitglieder wissen, wer unsere heutige Sportanlage erhalten hat.
Dieter Nastulla, Manfred Winkler, Klaus Heilmann, Willi Reichmann, Helmut Knospe, Gerhard Kühn, Reiner Heilmann, Karin und Lothar Walther, Bernd Menath, Gerhard Meinel, Reiner Kümmig, Dieter Meinel.
Es war hier nicht leicht, die anfallenden Bedingungen zu meistern. Eine Erfahrung über Leistungstätigkeit kam aber doch zustande, hatten doch diese jungen Sportler eine recht gute Schulbildung und Berufsausbildung erfahren. Und wie der Volksmund sagt: “ Wir sind auch nicht auf der Wurstsuppe hergeschwommen.”
Man begann nun eine Nachwuchsfußball-Abteilung aufzubauen und die Erfolge blieben nicht aus. Die Mitgliederzahl erhöhte sich und es kam zu einem sehr guten Sportbetrieb.
Jugendmannschaften wurden Kreismeister unter der Leitung von Helmut Knospe.
1976 wurde die erste Männermannschaft Kreismeister und man nahm hier an einer Aufstiegsrunde mit einer Begeisterung teil. Viele erinnern sich an diese Erfolge.
1987 wurde die Juniorenmannschaft Kreismeister, hier wurden neue Stammspieler gebildet, die noch heute einen sehr guten Platz in der ersten Männermannschaft einnehmen, wie z.B. Kai-Uwe Lorenz, Ronny Jung, Heiko Michael, Heiko Buchwald, Mike Wukasch.
Noch ein neues Kapitel in der Sportgeschichte ist zu erwähnen.
Die Wende 1989-1990.
Neue Probleme standen im Verein, die Neugründung und Umbenennung von BSG Traktor zum Weißbacher Sportverein 1951 e.V. erfolgte 1990. Wieder wird Neuland in der Vereinsführung betreten. Neue Gesetzmäßigkeiten stellten den Vorstand vor fast unlösbare Aufgaben. Waren die finanziellen Mittel, welche durch die damalige DTSB zur Verfügung gestellt wurden, nicht mehr vorhanden, auch eine vertragliche Vereinbarung mit der LPG über zusätzliche Mittel erloschen.
Wir standen wieder mal bei Null.
Gute Ratschläge bekamen wir wenig, und wenn, dann auch nicht immer die Besten, es konnte da auch nicht anders sein, dass wir Fehler machten. Wir rieben uns gegenseitig auf, verloren wieder an Sportlern, die wir heute sehr gut gebrauchen könnten. An Organisation wurde manches dem Selbstlauf überlassen, es fehlte am nötigen Druck.
Ja man hatte da auch persönliche Sorgen, man verlor seinen Arbeitsplatz (es waren viele arbeitslos), die neue Situation recht unsicher.
Doch irgendwie ging es weiter im Sportbetrieb.
Manfred Winkler, Jürgen Winkler, Volker Haubold, Jürgen Focke, Achim .Schönfeld sowie Ronny Jung gingen als Organisatoren voran und eine gute Vereinsarbeit entstand aufs Neue. Auch die Frauengymnastik-Gruppe traf sich wieder regelmäßig zu ihren Übungsstunden. In all den Jahren waren die Sportler des Vereins verantwortlich für die Sportanlage. Es erstreckte sich über Werterhaltungsmaßnahmen, pflege des Fußballplatzes, Sauberhaltung und viele sonstigen Arbeiten wurden durchgeführt. So wurden jährlich 600 bis 800 Stunden geleistet, je anfallenden Arbeiten. Um alles mal vor Augen zu halten, waren große Einsätze nach der Wende erforderlich.
Sanierung der Sanitärstrecke, Duschraum-WC
Abdrännierung der oberen Sportplatzseite
Aufstellen der Fangnetze
Bau einer Flutlichtanlage um die Trainingsbedingungen zu verbessern (hier wurden von den Sportlern 7000 DM Eigenleistungen erbracht)
Die grösste Herausforderung ist jedoch die zur Zeit laufende Sanierung der gesamten Komplexes Kindergarten-Sportanlage, der Neuanbau von Umkleidekabinen, Schiedsrichterraum, die gesamte Neugestaltung.
Hat sich doch der Verein verpflichtet auch hier verschiedene Arbeiten zu übernehmen, hier wurden bei: Maurer -, Dach -und Betonarbeiten ca. 2000 Stunden erbracht.
Nicht zu vergessen, durch die Rekonstruktion des Sportplatzes, waren für die Bewässerungs und Pflege des Rasens, unzählige Stunden erforderlich. Durch eine ( so schätze ich) recht gute Organisation können wir mit den bisherigen Leistungen sehr zufrieden sein und in wenigen Wochen nach Vollendung mit Stolz auf das geleistete blicken.
Sportliche Erfolge nach der Wende sind natürlich auch von großer Bedeutung für unseren Verein. Die erste Männermannschaft errang den Kreispokal 1992.
Die Juniorenmannschaft errang den Kreispokal 2000. Unter Leitung von Volker Haubold erreichte die Juniorenmannschaft den Aufstieg in die Bezirksklasse 2001.
Weiterhin wurden bei Hallenmeisterschaften in allen Altersklassen, erste Plätze und viele Pokale gewonnen. Dank den Übungsleitern: Volker Haubold, R.Helbig, Jürgen Meier
Eine große Zielstellung zum 50 jährigen Jubiläum, den Aufstieg der 1. Mannschaft in die 1. Kreisklasse zu schaffen, wurde durch sehr gute Spielerleistungen und durch sehr gute Mannschaftsführung, sowie Ausbildung von Trainer Volker Haubold erreicht.
Diese Verpflichtung hatten die Spieler unseren, leider verstorbenen Vereinsvorsitzenden Jochen .Schönfeld, abgegeben.
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Dankesworte
Einen besonderen Dank an die Stadtverwaltung Schmölln. Seit der Eingemeindung der Gemeinde Weißbach zur Stadt Schmölln, hat sich vieles im Bezug der Unterstützung zum Guten für den Verein ergeben.
Dank an Herrn Köhler, Bürgermeister der Stadt Schmölln und Hauptamtsleiter Herrn Linz, für ihren persönlichen Einsatz für die Belange des Weißbacher SV 1951.
Es ist vieles machbar, sogar fast unmachbares durchgeführt worden, viel finanzielle Sorgen für den Verein behoben. Dank für unser neues Vereinshaus, welches nach Fertigstellung des Komplexes eingeweiht werden wird.
Dank gilt auch den Kreissportbund Altenburger Land. Der Vorstand war immer bemüht den WSV 1951 mit Rat und Tat zu unterstützen, für eine weitere gute Zusammenarbeit wird sich der Vorstand des WSV 1951 einsetzen.
Wir danken auch den Spielerfrauen und Freundinnen, die doch oft auf ihre Männer verzichten müssen, wenn sie zum Training oder zu den Spielen nicht zu Hause sind, es muss hier doch mal besonders erwähnt werden, haben die Männer in den Familien auch ihre Aufgaben zu erfüllen