6. April 2017

Geschichte

Geschichte  des Weißbacher Sportverein 1951 e.V.

Bereits 1882  bestand ein Turnverein Selka-Weißbach, eine Trennung in bürgerlichen Turnverein  Selka und dem Arbeiterturnverein Weißbach erfolgte 1922.

Mitte der 20ziger Jahre bestand auch eine Fussballmannschaft, durch die wirtschaftlich schlechte  Lage konnten jedoch die Kosten für einen Spielbetrieb nicht mehr aufgebracht werden. Eine weitere Sportgruppe bestand im Arbeiterradsportverein hier wurden  besonders Kunst-Reigen fahren und Radball bestritten.

1943 wurden alle  Arbeitersportvereine verboten, Sportgeräte beschlag- nahmt; in den Kriegsjahren  gab es dann keinen Sportbetrieb mehr.

Diese Angaben sind durch Gespräche mit Älteren Bürgern übermittelt. Schriftliche Daten oder  Dokumente sind leider nicht erhalten geblieben.

Nach dem Krieg  1946 holten sich die verbliebenen Sportler, es waren überwiegend Turner, ihre  Sportgeräte wieder zurück und begannen im Gasthof Weißbach wieder mit den Übungsstunden.

Doch nun begann  auch unter der Jugend eine neue Ära, denn der Fußballsport kam immer stärker in  den Ortschaften zu einer Massenbewegung auf.

So auch in  Weißbach, man versuchte auf Wiesen im Ort Fußball zu spielen, (mit  selbstgenähten Stoffbällen) doch oft wurden wir von den Wiesen verwiesen, die  Jugend blieb aber am Ball und es kam dann eine gewisse Organisation in die  Reihen der Fußballspieler, es wurde eine Mannschaft gebildet und Spiele zwischen den Orten Sommeritz, Schmöllner Sommeritzer Straße und Nöbdenitz  durchgeführt.

Nun kam auch der  Gedanke auf, eine Sportgemeinschaft zu gründen. Es gab ja einige Sportler, die  sich dann auch aktiv für diesen Gedanken einsetzten. Hier möchten wir doch  einige Namen nennen:

Horst Dachwitz,  Horst Fischer, Paul Winkler, Johannes Weise, Rudolf Walther, Max Zorn, Werner  Drehkopf, Herbert Schade und Paul Thomas.

1951 wurde dann  die BSG Traktor Weißbach gegründet, der Träger, die MTS (RTS) Schmölln übernahm  die Patenschaft, von dort kam auch die erste finanzielle  Untersützung.

Um aber regelmäßige Fußballspiele durchzuführen, benötigte man einen Sportplatz. Nach vielen  Beratungen in der Gemeinde um einen Standort, hatten dann die Neubauern Einsicht  und durch Austausch von Wiesengrundstücken war es möglich 1951-1952 den Bau  eines Fußballplatzes zu beginnen. Durch Vermessungsarbeiten stellte sich jedoch  heraus, dass das Gelände noch recht uneben war, mit Hacke und Schaufel begann  man die Erde abzutragen und aufzuschütten. Eine kleine Feldbahn mit einer Lore  half den Transport der Erde von einer Seite zur anderen Seite zu schaffen. Es  wurden ca. 1555 qm Erde abgetragen und transportiert und das alles mit der  Händearbeit. Viele Einwohner halfen unermüdlich dieses Vorhaben mit zu verwirklichen.

Auf die ebene Oberfläche musste aber noch Sand aufgetragen werden, auch hier war Handarbeit  angesagt; es wurde 1000m³ Sand heran- geschafft und in einer mühseligen Arbeit  planiert.

1953 stand eine  neue Maßnahme an, man benötigte ja auch Umkleideräume, so wurde eine Baumaßnahme  in Angriff genommen. 4 Umkleideräume und darüber eine Wohnung entstanden auf der  Sportanlage ( aus Lottomittel 10.000 M ) konnte es geschafft werden, so waren auch noch Gelder vorhanden um einen Kindergarten anzubauen.

Dank gilt immer wieder an die vielen, vielen Helfer und Organisatoren der ersten Stunden. Man  opferte die Freizeit und viele Stunden ohne jegliche Bezahlung.

Die  Mitgliederzahlen in der BSG Traktor stiegen nun ständig, es waren 120 bis 200  Mitglieder zu verzeichnen. Es bestand die Sektionen: Fußball,  Frauenfeldhandball, Männerturnen, Tischtennis und auch Leichtathleten nahmen an  den Wettkämpfen teil. Die Fußballer bestimmten viele Jahre die Leistungsspitze im Kreis und die Betriebssport-Gemeinschaft waren bekannt für ihre guten  Leistungen.

Es gab in den über  50 Jahren des Bestehens unseres Vereins Höhen und auch Tiefen.

Da gründeten die einst Jungen und Mädchen von der Spielwiese neue Familien, doch es gab im Ort  keine Wohnungen für manches junge Glück. In den Städten Gera, Altenburg und Schmölln entstanden durch die Wismut Wohnsiedlungen und so verließen uns doch  sehr viele Sportler und so mancher guter Kontakt wurde unterbrochen. In den 60-ziger Jahren entstand ein fast absoluter Tiefstand, man dachte schon ans  aufgeben.

Nun war eine neue Generation gefragt und man fand sie.

In vielen  Beratungen und Ansprachen mit den einstigen Stoffballspielern waren sie bereit  Leitung und Organisation zu übernehmen; ohne diese junge Leitung wäre damals das  Aus einer Sportgemeinschaft gekommen.

Auch hier möchten  wir doch einige Namen nennen, damit unsere jungen Mitglieder wissen, wer unsere  heutige Sportanlage erhalten hat.

Dieter Nastulla, Manfred Winkler, Klaus Heilmann, Willi Reichmann, Helmut Knospe, Gerhard Kühn,  Reiner Heilmann, Karin und Lothar Walther, Bernd Menath, Gerhard Meinel, Reiner Kümmig, Dieter Meinel.

Es war hier nicht leicht, die anfallenden Bedingungen zu meistern. Eine Erfahrung über  Leistungstätigkeit kam aber doch zustande, hatten doch diese jungen Sportler eine recht gute Schulbildung und Berufsausbildung erfahren. Und wie der  Volksmund sagt: “ Wir sind auch nicht auf der Wurstsuppe hergeschwommen.”

Man begann nun eine Nachwuchsfußball-Abteilung aufzubauen und die Erfolge blieben nicht aus. Die  Mitgliederzahl erhöhte sich und es kam zu einem sehr guten  Sportbetrieb.

Jugendmannschaften wurden Kreismeister unter der Leitung  von Helmut Knospe.

1976 wurde die  erste Männermannschaft Kreismeister und man nahm hier an einer Aufstiegsrunde  mit einer Begeisterung teil. Viele erinnern sich an diese  Erfolge.

1987 wurde die Juniorenmannschaft Kreismeister, hier wurden neue Stammspieler gebildet, die  noch heute einen sehr guten Platz in der ersten Männermannschaft einnehmen, wie z.B.  Kai-Uwe Lorenz,   Ronny Jung,  Heiko Michael,   Heiko Buchwald,   Mike Wukasch.

 

Noch ein neues Kapitel in der Sportgeschichte ist zu erwähnen.

Die Wende  1989-1990.

Neue Probleme  standen im Verein, die Neugründung und Umbenennung von BSG Traktor zum  Weißbacher Sportverein 1951 e.V. erfolgte 1990. Wieder wird Neuland in der Vereinsführung betreten. Neue Gesetzmäßigkeiten stellten den Vorstand vor fast  unlösbare Aufgaben. Waren die finanziellen Mittel, welche durch die damalige DTSB zur Verfügung gestellt wurden, nicht mehr vorhanden, auch eine vertragliche  Vereinbarung mit der LPG über zusätzliche Mittel erloschen.

Wir standen wieder mal bei Null.

Gute Ratschläge bekamen wir wenig, und wenn, dann auch nicht immer die Besten, es konnte da auch  nicht anders sein, dass wir Fehler machten. Wir rieben uns gegenseitig auf, verloren wieder an Sportlern, die wir heute sehr gut gebrauchen könnten. An  Organisation wurde manches dem Selbstlauf überlassen, es fehlte am nötigen Druck.

Ja man hatte da  auch persönliche Sorgen, man verlor seinen Arbeitsplatz (es waren viele  arbeitslos), die neue Situation recht unsicher.

Doch irgendwie ging es weiter im Sportbetrieb.

Manfred Winkler, Jürgen Winkler, Volker Haubold, Jürgen Focke, Achim .Schönfeld sowie Ronny Jung gingen als  Organisatoren voran und eine gute Vereinsarbeit entstand aufs Neue. Auch die Frauengymnastik-Gruppe traf sich wieder regelmäßig zu ihren Übungsstunden. In  all den Jahren waren die Sportler des Vereins verantwortlich für die Sportanlage. Es erstreckte sich über Werterhaltungsmaßnahmen, pflege des  Fußballplatzes, Sauberhaltung und viele sonstigen Arbeiten wurden durchgeführt. So wurden jährlich 600 bis 800 Stunden geleistet, je anfallenden Arbeiten. Um  alles mal vor Augen zu halten, waren große Einsätze nach der Wende erforderlich.

Sanierung der  Sanitärstrecke, Duschraum-WC

Abdrännierung  der oberen Sportplatzseite

Aufstellen der Fangnetze

Bau einer Flutlichtanlage um die Trainingsbedingungen zu verbessern (hier wurden von  den Sportlern 7000 DM Eigenleistungen erbracht)

Die grösste  Herausforderung ist jedoch die zur Zeit laufende Sanierung der gesamten  Komplexes Kindergarten-Sportanlage, der Neuanbau von Umkleidekabinen, Schiedsrichterraum, die gesamte Neugestaltung.

Hat sich doch der Verein verpflichtet auch hier verschiedene Arbeiten zu übernehmen, hier wurden  bei: Maurer -, Dach -und Betonarbeiten ca. 2000 Stunden erbracht.

Nicht zu vergessen, durch die Rekonstruktion des Sportplatzes, waren für die Bewässerungs und Pflege  des Rasens, unzählige Stunden erforderlich. Durch eine ( so schätze ich) recht  gute Organisation können wir mit den bisherigen Leistungen sehr zufrieden sein und in wenigen Wochen nach Vollendung mit Stolz auf das geleistete  blicken.

Sportliche  Erfolge nach der Wende sind natürlich auch von großer Bedeutung für unseren  Verein. Die erste Männermannschaft errang den Kreispokal 1992.

Die Juniorenmannschaft errang den Kreispokal 2000. Unter Leitung von Volker Haubold  erreichte die Juniorenmannschaft den Aufstieg in die Bezirksklasse 2001.

Weiterhin wurden  bei Hallenmeisterschaften in allen Altersklassen, erste Plätze und viele Pokale  gewonnen. Dank den Übungsleitern:  Volker Haubold, R.Helbig, Jürgen Meier

Eine große Zielstellung zum 50 jährigen Jubiläum, den Aufstieg der 1. Mannschaft in die 1.  Kreisklasse zu schaffen, wurde durch sehr gute Spielerleistungen und durch sehr  gute Mannschaftsführung, sowie Ausbildung von Trainer Volker Haubold  erreicht.

Diese  Verpflichtung hatten die Spieler unseren, leider verstorbenen Vereinsvorsitzenden Jochen .Schönfeld, abgegeben.

 

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Dankesworte

Einen besonderen  Dank an die Stadtverwaltung Schmölln. Seit der Eingemeindung der Gemeinde  Weißbach zur Stadt Schmölln, hat sich vieles im Bezug der Unterstützung zum  Guten für den Verein ergeben.

Dank an Herrn  Köhler, Bürgermeister der Stadt Schmölln und Hauptamtsleiter Herrn Linz, für ihren  persönlichen Einsatz für die Belange des Weißbacher SV 1951.

Es ist vieles machbar, sogar fast unmachbares durchgeführt worden, viel finanzielle Sorgen für  den Verein behoben. Dank für unser neues Vereinshaus, welches nach Fertigstellung des Komplexes eingeweiht werden wird.

Dank gilt auch den Kreissportbund Altenburger Land. Der Vorstand war immer bemüht den WSV 1951  mit Rat  und Tat zu unterstützen, für eine weitere gute Zusammenarbeit wird sich der  Vorstand des WSV 1951 einsetzen.

Wir danken auch den Spielerfrauen und Freundinnen, die doch oft auf ihre Männer verzichten müssen,  wenn sie zum Training oder zu den Spielen nicht zu Hause sind, es muss hier doch  mal besonders erwähnt werden, haben die Männer in den Familien auch ihre Aufgaben zu erfüllen